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Freie Bahn! Auch SZ hat Schwierigkeiten.

Ein Kommentar von Georg Dudek Inntal Gemeinschaft e.v.
zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung.
als Vertreter der einzigen im Planungsverfahren zum Brennernordzulauf zugelassenen Bürgerinitiative Inntal Gemeinschaft e.V. darf ich mich an Herrn Kelnberger Journalist bei der SZ wenden.
Der engangierter Artikel in der SZ zeigt leider, wie wenig informiert und recherchiert die Darstellung abgefasst wurde. Der Artikel zitiert die Schlagworte des üblichen Verlautbarungsjornalismus auf Basis der gängigen politischen Propaganda wie – Brennertunnel Grundlage für Verlagerung von der Straße auf die Schiene – Spätestens 2050 reichen zwei Gleise nicht mehr .
Hätte man recherchiert, wäre der Fehler nicht unterlaufen, die Behauptungen des Bundesverkehrsministers zur Lage Mitte des Jahrhunderts als Bedarfsprognosen zu klassifizieren, die er vor Kurzem im Inntal vorgestellt habe.
Es handelte sich eben gerade nicht um Bedarfsprognosen, sondern lediglich um beliebige Szenarien mit höchst unterschiedlichen einseitigen Annahmen weltwirtschaftlicher Entwicklungen. Es dürfte wohl keiner besonderen Erläuterung bedürfen, was dies für ein gravierender Unterschied zu einer nachrechenbaren Prognose ist.
Eine Recherche hätte auch ergeben, dass der Minister selbst ausdrücklich darauf verwiesen hat, dass es sich lediglich um jederzeit widerlegbare Annahmen, eben Szenarien handelt, und gerade nicht um eine Prognose.
Sicherlich hat er dabei schon damit gerechnet, dass die Presse diesen Unterschied nicht bemerken und als amtliche belastbare Prognose behandeln wird. Von einer SZ wäre da etwas anderes zu erwarten.
Dasselbe passiert mit der Verlagerung. Da niemand dagegen sein kann, LKWs von der Straße zu bringen, ist man mit diesem Schlagwort auf der sicheren Seite und jeder plappert es nach.
Auch hier hätte eine Recherche Klarheit gebracht, denn von einer möglichen bzw. spürbaren Verlagerung der LKWs von der Brennerautobahn auf die Schiene redet keiner der mit der Sache befassten Fachleute. Die Gründe hierfür sind klar und plausibel, aber eben ein bisschen schwieriger als der blanke Verlagerungsbegriff.
Gern möchten wir Ihnen einen Beitrag zum besseren Verständnis mit der Übersendung eines Gutachtens der Vieregg – Rössler GmbH zum laufenden Planungsverfahren Brennernordzulauf übermitteln.
Vielleicht kann es dazu beitragen, den Widerstand gegen ein höchst fragwürdiges Projekt nicht nur als Bremsklotz zu klassifizieren, an dem Europa Schaden nehme.
Zu dieser recht unsachlichen Behauptung empfehlen wir dringend, sich auch beim Europäischen Rechnungshof zu informieren, bei dem der Autor bessere Aufklärung genau über dieses Projekt erhalten könnte. Dort wird der BBT nämlich als überteuerter und unrentabler Teil im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz klassifiziert. Über dessen ganz aktuellen neuen Bericht war aber leider in der SZ nichts zu lesen.